Energie­zentrale Buech

Um den wachsenden Bedarf an Fern­wärme decken zu können, plant Energie Wasser Bern in Buech im Westen von Bern eine Energie­zentrale. Sie wird im Sommer Wärme aus der Keh­richt­verwertung im Boden speichern – und im Winter wieder ans Fern­wärme­netz zurück­geben. Das Projekt ist ein wichtiger und innova­tiver Bau­stein auf dem Weg zu einer klima­schonen­den Wärme­versorgung Berns.

Warum ein Wärmespeicher?

Während die Abwärme aus der Kehricht­verwer­tung über das ganze Jahr mehr oder weniger konstant anfällt, ist der Wärme­bedarf im Sommer natur­gemäss tief und im Winter hoch. Wie lässt sich also die im Sommer über­schüssige Wärme möglichst verlust­frei bis zum Winter zwischen­speichern? Um auf diese Frage clevere Antworten zu finden, tüfteln Energie­versorgungs­unter­nehmen, Hoch­schulen oder Start-ups schweiz­weit an innova­tiven Projekten. Energie Wasser Bern forscht mit dem Projekt Geo­speicher an einem Ver­fahren, Wärme im Sandstein 200 bis 500 Meter unter der Energie­zentrale Forst­haus «zwischen­zulagern». Mit der Energie­zentrale in Buech im Westen von Bern hat das Unter­nehmen 2023 ein weiteres innova­tives Konzept lanciert.

So funktioniert die Energiezentrale Buech

Für die Reali­sierung des saiso­nalen Wärme­speichers werden Erd­sonden, wie sie auch bei Ein­familien­häusern einge­setzt werden, zu Erd­sonden­feldern gebündelt. Diese geben im Sommer über­schüssige Wärme aus der Kehricht­verwer­tung via Fern­wärme­netz zusammen mit Umwelt­wärme ans Erd­reich ab. Im Winter, wenn der Bedarf gross ist, wird die Wärme wieder aus dem Boden geholt und ins Fern­wärme­netz zurück­gespeist.

So funktioniert die Energiezentrale Buech
1.Die Energiezentrale Forsthaus speist Wärme ins Fernwärmenetz ein.
2.Das Fernwärmenetz versorgt Liegenschaften, Gewerbe und Industrie mit klimaschonender Wärme.
3.Die Energiezentrale Buech speichert im Sommer überschüssige Wärme aus dem Fernwärmenetz in einem unterirdischen Erdsondenfeld. Im Winter speist sie die gespeicherte Wärme ins Fernwärmenetz zurück.

Zusammenarbeit mit zwei Grund­eigentümern vereinbart

Standort der Energiezentrale Buech und deren Wärmespeicher

Damit der saisonale Wärme­speicher die geforderte Kapazität erreichen kann, ist ewb darauf ange­wiesen, neben dem eigenen Grund­stück auch einen Teil der benach­barten Flächen für unter­irdische Erd­sonden­felder nutzen zu können. Um die Verfüg­barkeit dieser Flächen abzu­klären, hat ewb Gespräche mit den Grund­eigentümer*innen geführt. Dabei haben die Familien Baumann (Nieder­bottigen­weg 75) und Begert (Bottigen­strasse 172) ihre Bereit­schaft für eine Zusammen­arbeit bekundet. Mit diesen zusätz­lichen Flächen und dem eigenen Grund­stück kann ewb das Projekt wie geplant weiterentwickeln.

Aktueller Stand und nächste Schritte

Im Bereich der für den saisonalen Wärme­speicher vorge­sehenen Erd­sonden­felder sind in einer nächsten Etappe Probe­bohrungen nötig, um die Wärme­leit­fähigkeit des Bodens zu testen. Ihre Tiefe liegt mit rund 250 Metern im Bereich der späteren Erd­sonden. Die Probe­bohrungen sind weder mit grösseren Lärm­immissionen noch mit spür­baren seismi­schen Erschütterungen verbunden. Der genaue Zeit­punkt der Arbeiten ist aktuell noch offen und hängt unter anderem vom Zeit­bedarf der dazu nötigen Aus­schreibe­verfahren ab. In einem weiteren Schritt wird Energie Wasser Bern die Aus­wirkungen des Projekts auf die Umwelt ver­tieft prüfen. Gemäss aktueller Planung beginnen 2027 die Bau­arbeiten, und die Energie­zentrale nimmt 2030 ihren Betrieb auf.

Projektentwicklung im Dialog

Für Energie Wasser Bern ist klar: Das innovative und zukunfts­weisende Projekt eines saisonalen Wärme­speichers kann nur im Dialog mit den benach­barten Grund­eigentümer*innen und der Bevölkerung von Buech reali­siert werden. Zu diesem Dialog gehört auch eine früh­zeitige und trans­parente Kommuni­kation. Energie Wasser Bern hat die Bevöl­kerung bereits früh über die Pläne eines Wärme­speichers in Buech infor­miert und wird regel­mässig zum aktuellen Stand des Projekts kommunizieren.

Kontakt

Energie Wasser Bern
Daniel Kurzo

Projektleiter Energiezentrale Buech
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Auskunft ausserhalb der Betriebszeiten
Pikettdienst Energie Wasser Bern
Telefon 031 321 31 11